13. Oktober 2022, ein stĂŒrmischer Abend in Bilbao. Im Co-Working, das Aquilas fĂŒr sein Offsite gemietet hatte, pitchen junge Venture-Architekt*innen ihre kĂŒhnsten EinfĂ€lle. Als Eva den Satz fallen lĂ€sst:
«Stellt euch Sharing-Economy fĂŒr Tagesfamilien vor â wie Koru Kids oder Tiney in London, aber zugeschnitten auf die Schweiz.»
springt der Funke sofort ĂŒber. In wenigen Minuten wird aus einer spontanen Skizze auf einer Serviette die Vision eines neuen, flexiblen Betreuungskonzepts. Die Idee zu Nidino ist geboren.
Nur elf Tage spĂ€ter zurĂŒck in ZĂŒrich prĂ€sentiert Anthony den Pitch im Venture-Development-Meeting, Chris ist vom Pitch begeistert und Aquilas beschliesst eine strukturierte Ideation, Kilian ĂŒbernimmt als Venture-Architekt den Lead. Bis Januar 2023 steht ein erstes, auf Tagesfamilien fokussiertes Modell. Beim Hypothesen-Workshop am 19. Januar stapeln sich Post-its: 46 Annahmen ĂŒber Markt, ElternbedĂŒrfnisse und Regulierung wollen validiert werden.
Der Effort lohnt sich. Am 28. MĂ€rz 2023 nickt das Aquilas Investment Committee das Konzept ab. In den Werten des Company Builders â Curiosity, Tolerance, Performance â steckt schon damals der Spirit, «das wilde Abenteuer erst zu planen und dann mit Vollgas zu liefern» .
Jetzt braucht das Baby einen Namen. Nachdem Gotty und Elefants durchs Voting fallen, setzt sich Nidino durch: Nido (Nest) + -ino (klein) â WĂ€rme, Geborgenheit, Kindheit. Erst beim Logo-Entwurf von Vinh taucht der Dino als augenzwinkernder BeschĂŒtzer auf. Am 5. Juni ist die Marke gesichert, am 23. Juni 2023 wird Nidino offiziell gegrĂŒndet.
Die junge Crew will eigentlich mit zwei bis drei bestehenden TagesÂfamilienÂorganisationen starten â doch traditionelle TrĂ€ger winken ab: «Zu digital, zu wild, zu ZĂŒrcherisch.» Gleichzeitig stockt das Fundraising: Ende 2023 stehen erst 75 000 CHF auf dem Konto.
Statt weiter Klinken zu putzen, beschliesst das Team, selbst einen Mini-Piloten aufzuziehen. Im MĂ€rz 2024 geht die neue Website live â mit dem Versprechen «Kinderbetreuung in Tagesfamilien von Eltern fĂŒr Eltern» . Hier stolpert GFZ-Tagesmutter Sarah ĂŒber Nidino. «Weil die alten Strukturen Familien nicht mehr erreichen», wechselt sie im August ins Core-Team, zusammen mit Anthony und Chris.
Vier Tagesfamilien betreuen neun Kinder. Fokusgruppen liefern Insights, Testimonials auf der Site bestĂ€tigen den Weg («Der Kontakt mit Nidino ist angenehm, unkompliziert und persönlichâŠÂ» ). Trotz weiter zĂ€hem Kapitalmarkt wĂ€chst das interne Momentum.
Fabienne stösst im Januar 2025 als Co-Founderin fĂŒr Marketing & Sales dazu. Im MĂ€rz unterschreibt Nidino die Leistungsvereinbarung mit der Stadt ZĂŒrich. Damit können erstmals subventionierte PlĂ€tze angeboten werden â ein gewaltiger Vertrauensbeweis und ein Boomerang fĂŒr die Vision «Kinderbetreuung neu definiert: Vereinbarkeit von Beruf und Familie fĂŒr alle» .
Nur drei Monate spÀter zÀhlt die Plattform 18 Tagesfamilien und 72 BetreuungsplÀtze. Eine Pre-Seed+ Runde sichert die Finanzierung bis Q1 2026.
Auf LinkedIn spricht Aquilas schon lĂ€ngst von «re-inventing the childminder concept» und davon, ein «international bewiesenes Modell in die Schweiz zu holen». Auf Instagram fĂŒllen Hashtags wie #startup #childcareinnovation den Feed, wĂ€hrend Elternstories Reichweite schaffen. Die Vision fasst Nidino selbst so zusammen: «Unsere Mission ist es, Eltern zu verbinden und Tagesfamilien zu empowern, damit Kinder in einer fördernden Umgebung ihr Potenzial entfalten können» .
Die Achterbahnfahrt hat Nidino abgehÀrtet:
Kurz: Das Nest ist gebaut, der Dino hat laufen gelernt â jetzt wird geflogen.